Am Mittwoch 14.Mai 2014 machten sich bei sonnigem Wetter eine Gruppe Aktivisten der Bürgerinitiativen aus Bad Wünnenberg, Büren, Hegesdorf, Lichtenau und Salzkotten, kurz "Bürgeriniative Windvernunft Südkreis Paderborn " nach Düsseldorf auf, um im Landtag die gesammelten Unterschriften (ca.5000) an Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) zu überreichen.
Sprecher und Mitglieder der BIs Bad Wünnenberg, Büren, Lichtenau und Salzkotten unterwegs |
Vertreter der
Windkraft-Bürgerinitiativen aus Paderborns Südkreis haben
Landesumweltminister Johannes Remmel (Grüne) gestern 5000
Unterschriften überreicht. Sie fordern die Landesregierung damit auf,
Sensibilität walten zu lassen und den ungebremsten Ausbau der
Windenergie einzudämmen.
H.Nolte im Gespräch mit Minister Johannes Remmel, Volker Jung (MdL) Josef Hovenjürgen MdL |
Die Bürgerinitiativen (BI) aus Bad Wünnenberg, Büren, Lichtenau und
Salzkotten sind mit zwei klaren Forderungen in den Landtag nach
Düsseldorf gereist: Sie wollen keine Windkraft im Wald und die
Länderöffnungsklausel in Nordrhein-Westfalen angewandt haben. Im
Koalitionsvertrag haben CDU, CSU und SPD am 16. Dezember 2013
festgehalten, eine Länderöffnungsklausel in das Baugesetzbuch (BauGB)
einzufügen, die es ermöglicht, länderspezifische Regelungen über
Mindestabs zwischen Windrädern und Wohnbebauungen festzulegen. Eine
Regelung in NRW helfe den Kommunen im Südkreis, diese in die laufenden
Flächennutzungsplanungen einfließen zu lassen,
Unterschriftenübergabe von Lichtenau an Herrn Remmel |
sind die Initiativen, die sich für einen maßvollen Windenergieausbau
einsetzen, überzeugt; »Das macht nur Sinn, wenn die Regelungen zum Wohl
der Bürger getroffen und ihre Ängste und Befürchtungen auch ernst
genommen werden«, lautete ein Appell an den Minister. Umso ernüchternder
sei dessen Antwort gewesen: »Minister Remmel will nicht wie Bayern
verfahren. Die Planungshoheit soll bei den Kommunen bleiben«, zitiert
Hubertus Nolte, Sprecher der BI Windvernunft Bad Wünnenberg, aus dem
Gespräch mit dem Minister. Heißt: Er will keine verbindlichen Abstände
zwischen Anlagen und der Wohnbebauung per Gesetz festschreiben. Remmel
habe sich in dem Gespräch auch für Windkraft im Wald, auf Fichten- und
Kyrillflächen, ausgesprochen. »Das war entmutigend«, fasste Hubertus
Nolte das Ergebnis dieser beiden Punkte zusammen.
Unterschriftenübergabe durch Frank Pittig, Büren, an Herrn Remmel |
Der Minister habe angekündigt, dass nicht zuletzt wegen des »Bürener
Urteils« ein neuer Windenergieerlass erarbeitet werde, der den Kommunen
Hilfen für die Planung gebe. »Die Landesregierung hat erkannt, dass nach
dem "Bürener Urteil" noch gehandelt werden muss«, sagte
Landtagsabgeordneter Volker Jung (CDU). Er hatte das Treffen im Landtag
vermittelt. CDU-Fraktionschef Armin Laschet habe gegenüber den
Initiativen gesagt, dass im Paderborner Land das Maximum an
Windkraftanlagen stehe. Remmel habe versprochen, in den Südkreis zu
kommen, um sich einen Überblick über die Windenergie im Paderborner Land
zu verschaffen. »Das Thema Mensch muss in den Vordergrund rücken«,
appellierte Hubertus Nolte an den Minister, mehr Sensibilität bei der
Windenergie walten zu lassen.
Unterschriftenübergabe der Bad Wünnenberger BI durch Frau D. E. Leven-Tietze |
»Wir müssen noch viele dicke Bretter bohren, weil wir zu weit weg sind von den Regierungssitzen in Berlin und Düsseldorf«, resümierte Hubertus Nolte.
Quelle: Text: Westf. Volksblatt S. Schwake, Fotos: R. Uhl
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