Gefährdung von Vögeln und Fledermäusen durch Windenergieanlagen (WEA)
VHS-Vortrag am 18. März 2017 um 19.30 Uhr im Mallinckrodthof Nordborchen Referent: Hubertus Illner (* ABU Soest e.V.)
Mit großer Sorge betrachten Naturschützer den Ausbau der Stromerzeugung durch Windenergieanlagen (WEA), weil durch unbedachte Standortwahl zunehmend Vögel und Fledermäuse gefährdet sind. Hatte man in den 1990er Jahren noch die Kollisionen mit WEA als unbedeutend angesehen, zeigen neuere Studien, dass neben Fledermäusen vor allem Greifvögel und andere Großvogelarten regelmäßig mit WEA kollidieren. Dies gilt auch für den seltenen Rotmilan, der auf seinen Suchflügen auffallend häufig an WEA verunglückt. In dem Vortrag werden Ergebnisse zu den Auswirkungen von WEA auf Vögel und Fledermäuse insbesondere im europäischen Vogelschutzgebiet „Hellwegbörde“ und aus der internationalen Forschung vorgestellt. Der Referent Hubertus Illner ist langjähriger Mitarbeiter der ABU* im Kreis Soest und bearbeitet als engagierter Biologe seit langem Projekte, die dem Schutz von Greifvögeln und Eulen gewidmet sind. Seit 2006 betreut er das vom Land NRW geförderte Weihen-Schutzprogramm, dessen Untersuchungsraum von Unna bis Paderborn reicht. Denn die Weihen sind gefährdet, wenn in ihren Lebensräumen WEA errichtet werden. Die Nester von Wiesen-und Rohweihen in Getreidefeldern müssen ausfindig gemacht werden, um rechtzeitige Schutzmaßnahmen einzuleiten. Mit beteiligten Landwirten werden Schutzzonen um die Getreidenester eingerichtet, um die noch nicht flugfähigen jungen Weihen vor dem Mäh-Tod zu bewahren.
Foto: Junge Wiesenweihe vor einer Windenergieanlage (Dr. M. Bunzel-Drüke) *ABU (Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest e.V)
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